Risk Advisory

Säule 2 Stress-Testing

Stresstests sind integraler Bestandteil des Risikomanagements und werden als Steuerungsinstrument immer wichtiger. Nicht zuletzt die aktuellen ICAAP und ILAAP Vorgaben stellen auf das Stress-Testing als zentrales Risikomessinstrument ab. 

Stress-Testing liefert robuste und nachvollziehbare Risikomessungen: 
 

  • Stresstests lassen sich viel genauer auf die Geschäfts- und Risikostrategie eines Instituts ausrichten als interne Modelle. 
  • Stresstests sind flexibel skalierbar und können auch gut auf Sub-Portfolien abgestimmt werden. 
  • Stresstests sind weniger Modellrisiken ausgesetzt als klassische Risikomessungen. Dies gilt insbesondere für extreme Ereignisse oder sogenannte tail-Risiken. 
  • Mittels szenariobasierter, übergreifender Stresstests lassen sich Interrisiko- und Intrarisikokorrelationen viel nachvollziehbarer erfassen als über den Rückgriff auf Korrelationsannahmen. 
  • Stresstests erlauben die Verknüpfung von Risikomanagement und Sanierungs- sowie Abwicklungsplanung (BRRD). 


Anders als im Säule 1 Stress-Testing sind die Institute in Säule 2 relativ frei in der Szenariogestaltung. Sowohl die EBA Leitlinien (EBA/GL/2018/04) als auch die MaRisk sprechen von schweren bzw. außergewöhnlichen, aber plausiblen Szenarien unter Einbeziehung mindestens eines „schwerwiegenden Wirtschaftsabschwungs“. Die Ausgestaltung des Stresstestprogramms muss die Geschäfts- und Risikostrategie der Institution berücksichtigen und die prinzipielle Herleitung, Tragweite, Komplexität, Ausdifferenzierung und Steuerungsrelevanz detailliert erläutern. 

Einen Überblick zu relevanten Geschäftsrisiken im Bankensektor und entsprechenden Risikofaktoren geben wir in der nachfolgenden Übersicht.

 

Ein im Sinne regulatorischer Vorgaben aktuelles und vor allem steuerungsrelevantes Stress-Testing stellt Institute vor verschiedene fachliche, IT und organisatorische Herausforderungen. Solvenz- und Liquiditätsrisiken müssen systematisch unterschieden werden. Wichtig für die Szenariogestaltung ist die Berücksichtigung zukunftsgerichteter Risiken wie Nachhaltigkeitsrisiken. Ein mächtiges, aber anspruchsvolles Instrument ist inverses Stress-Testing, bei dem zunächst ein Ergebnis ausgewählt wird und dann die Bedingungen und Risikoparameter abgeleitet werden müssen, die zu diesem Ergebnis führen könnten. Auf der IT-Seite sind die angemessene Risikodatenaggregation und Datenqualitätskontrolle von größter Bedeutung. Die Bereitstellung von Rechenleistung kann ebenfalls eine Herausforderung darstellen. Um den Mehrwert von Stresstests zu maximieren, müssen prozessuale Maßnahmen vorgenommen werden, wie z.B. Top-Management-Attention, vollständige Dokumentation und die Einbindung des Stresstests in interne Rahmenwerke, in denen Stress-Testing als Benchmark für die Validierung interner Modelle verwendet wird (und umgekehrt). 

SKS Risk Advisory besitzt die fachlichen und technischen Kapazitäten für die gesamtheitliche Beratung zum Stresstestprogramm. Wir besitzen langjährige Beratungserfahrung in den wesentlichen Risikofeldern, der ICAAP Steuerung und der Risikodatenaggregation. Diese wird ergänzt durch Governance-, Projektsteuerungs- und IT-Expertise. SKS unterstützt Sie gerne bei der Ausgestaltung eines maßgeschneiderten Stresstestprogramms, das die Entscheidungs- und Berichterstattungsfähigkeit Ihres Kreditinstituts verstärkt. 

Ansprechpartner

Oliver Brandt

Director Risk Advisory

Oliver Brandt leitet bei SKS den Bereich Risk Advisory in partnerschaftlicher Kooperation mit den anderen Unternehmensbereichen. Als Mathematiker beschäftigt er sich seit über zwanzig Jahren mit Themen im Risikomanagement der Finanzbranche und war für Beratungshäuser, Softwarehersteller und als selbstständiger Unternehmer tätig. In den letzten Jahren legte er seinen Fokus intensiv auf die Themen Digitalisierung, Entwicklung von Methoden Künstlicher Intelligenz sowie von KI-Modellen.

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