Die European Banking Authority (EBA) hat die neue Ausfalldefinition nach Art. 178 CRR finalisiert; die Einführung ist bis 2021 gefordert. Obwohl die Harmonisierung der Ausfalldefinition im Rahmen der Überarbeitung des IRB Ansatzes erfolgte, ist die neue Definition auch für Banken relevant, die den KSA nutzen. Die aktuelle Überarbeitung umfasst neben den finalen Leitlinien zur Definition des Schuldnerausfalls auch Festlegungen der Materialitätsschwelle für überfällige Forderungen.
Die Kreditinstitute und ihre Mitarbeiter stehen in naher Zukunft vor den folgenden Herausforderungen:
Insbesondere die Kohärenz der Historie, über alle Forderungsklassen und Tochterunternehmen hinweg, wird bei zukünftigen Prüfungen eine besondere Rolle einnehmen und bedarf einer Harmonisierung der Prozesse.
Übergeordnetes Ziel und Thema vieler Workshops auf überregionaler und kompetenz übergreifender Ebene ist und bleibt das Bestreben nach Harmonisierung auf europäischer Ebene. Von der Intensivbetreuung über Forbearance und NPL bis zum Ausfall sind Organisationseinheiten, Prozesse und letztlich Daten betroffen, welche integrativ – und nicht isoliert – u.a. die Bereiche Risikomanagement, Controlling, Meldewesen, Rechnungswesen und die Gesamtbanksteuerung betreffen. Dementsprechend müssen nicht nur Begrifflichkeiten, sondern auch Prozesse und IT-Strukturen diesen Anforderungen gerecht werden. Umfassend und explizit zeigte sich dies erstmalig beim Thema Risikovorsorge im Zuge von IFRS9 – ein Thema, das ursprünglich aus dem Rechnungswesen stammt, welches aber ohne weitreichende Kooperation und Abstimmung mit Risikomanagement, Controlling und Meldewesen nicht isoliert umgesetzt werden konnte. Folgende Grafik soll diesen Zusammenhang anhand der Prozesskette „Wertminderung – Ausfall – NPL“ verdeutlichen:
Der SKS Bereich Risk Advisory unterstützt Ihr Institut gerne sowohl bei der konkreten Umsetzung der neuen Ausfalldefinition, als auch bei der übergreifenden Harmonisierung. Nutzen Sie – unverbindlich – die Möglichkeit mit uns Kontakt aufzunehmen!
Director Risk Advisory
Oliver Brandt leitet bei SKS den Bereich Risk Advisory in partnerschaftlicher Kooperation mit den anderen Unternehmensbereichen. Als Mathematiker beschäftigt er sich seit über zwanzig Jahren mit Themen im Risikomanagement der Finanzbranche und war für Beratungshäuser, Softwarehersteller und als selbstständiger Unternehmer tätig. In den letzten Jahren legte er seinen Fokus intensiv auf die Themen Digitalisierung, Entwicklung von Methoden Künstlicher Intelligenz sowie von KI-Modellen.